Was ist am spiegelgrund?

Am Spiegelgrund war eine Anstalt zur Vernichtung geisteskranker Kinder im nationalsozialistischen Österreich von 1940 bis 1945. Sie befand sich in Wien und wurde von Ernst Illing geleitet. Die offizielle Bezeichnung war "Kinderfachabteilung am Spiegelgrund".

In dieser Einrichtung wurden mehr als 800 Kinder im Alter von 1 bis 17 Jahren getötet oder starben aufgrund der dort herrschenden Bedingungen. Die meisten von ihnen waren als "unheilbar geisteskrank" oder "lebensunwert" eingestuft worden. Viele der Todesfälle wurden jedoch durch gezielte Vernachlässigung, Unterernährung oder medizinische Experimente verursacht.

Die Kinder wurden oft ohne Zustimmung der Eltern oder unbemerkt von ihnen in die Einrichtung gebracht. Ihnen wurde nicht ausreichend medizinische Versorgung oder Pflege zuteil. Zahlreiche Kinder wurden auch Opfer von sexuellem Missbrauch.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Spiegelgrund als Symbol für die Verbrechen des Nationalsozialismus bekannt. Einige Verantwortliche wurden vor Gericht gestellt und verurteilt. Die Anstalt wurde in den folgenden Jahrzehnten umgewandelt und fungiert heute als Teil des Wiener Krankenhauses "Hans-Radl-Kinderhilfe". An die Opfer erinnert eine Gedenkstätte.

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